Bienen sind ein wichtiger Teil des Ökosystems, an dem auch unsere Ernährung hängt – denn Bienen sind nach wie vor relevant für die Bestäubung von Pflanzen, die wir für unseren Verzehr anbauen. Doch rund die Hälfte der heimischen Wildbienenarten sind bedroht. Um auf die Notwendigkeit des Schutzes dieser Insekten aufmerksam zu machen, wird seit 2018 am 20. Mai der Weltbienentag begangen.
Auf viele Ursachen, die für das Bienensterben verantwortlich sind, hat der Einzelne keinen direkten Einfluss. Trotzdem ist es aber fast jedem von uns möglich, einen kleinen Beitrag zum Bienenschutz zu leisten.
Selbst wenn man nur in einer kleinen Wohnung lebt, kann man beispielsweise Fensterbänke oder Balkon nutzen, um bienenfreundliche Pflanzen anzubauen. Ein Kasten mit Kräutern wie Schnittlauch, Salbei, Thymian, Minze, Dill oder Zitronenmelisse bringt nicht nur Leckeres für uns Menschen hervor – auch Insekten profitieren davon. In Balkonkübeln lassen sich zudem wunderbar auch Lavendel oder Kapuzinerkresse anbauen.
Hat man ein Grundstück mit Garten zur Verfügung, bietet sich nicht nur der Anbau von Gehölzen wie Hartriegel, Liguster oder Weißdorn an – auch Himbeer- oder Brombeersträucher, Obstbäume sowie andere Bäume wie Linde, Ahorn oder Kastanie sind in ihrer Blüte begehrte Nahrungsquellen für die kleinen Tiere.
Selbst in kleineren Beeten bieten Kugeldistel, Phlox, Malve und Vergissmeinnicht Nektar und Pollen für die Bienen. Zudem gibt es spezielle Saatmischungen mit „bienenkompatiblen“ Pflanzen, mit denen man schon auf kleinen Randstreifen diesen Insekten etwas Gutes tun kann. Diese Mischungen werden mehr und mehr auch von Städten und Gemeinden genutzt, um Verkehrsinseln oder Mittelstreifen zu begrünen.
Doch auch, wer nicht extra Blumen anpflanzen oder säen möchte, kann etwas zum Bienenschutz beitragen – ganz einfach, indem etwaiger Rasen wachsen gelassen wird, was Klee, Löwenzahn oder Disteln zu blühen ermöglicht.
Aber nicht alles, was bunt blüht, eignet sich auch als Bienennahrung: Pflanzen wie Geranien, Fleißige Lieschen oder Forsythien sind zwar schön fürs Auge, bieten aber weder Nektar noch Pollen und haben so für Bienen keinen Nutzen. Ähnlich verhält es sich mit Gewächsen, die in Deutschland nicht heimisch sind – sie sind oft von einheimischen Bienen nicht verwertbar oder breiten sich unkontrolliert aus und verdrängen die einheimische Flora.
Eine weitere Möglichkeit, den Bienen zu helfen, ist das Aufstellen von Nisthilfen. Dies können ganz einfache Klötze aus einheimischen Hölzern sein, z.B. Robinie, in die unterschiedlich breite Löcher gebohrt werden und die an Zaun, Mauer oder Balkongeländer angebracht als Unterschlupf dienen.
Gleichzeitig Energie und Geld sparen und noch dazu etwas für die Bienen tun? Aber gern! Auch wenn Bienen nicht nachaktiv sind, orientieren sie sich bei der Nahrungssuche an Lichtquellen. Enthält dieses Licht UV-Strahlen, blendet es die Insekten und stört ihr „internes Navi“ – fehlende Orientierung kann so schnell den Tod bedeuten. Abhilfe kann man ganz einfach schaffen, indem man Garten- oder Eingangsbeleuchtung mit Bewegungsmeldern oder Zeitschaltuhr installiert sowie warmweißes Licht mit einer Farbtemperatur von unter 3.000 Kelvin einsetzt. Dieses lockt kaum Insekten an.
Es gibt also für jeden von uns viele Möglichkeiten, etwas zum Artenschutz beizutragen. Wer sich dennoch aus Angst vor etwaigen Stichen davor scheut, Bienen in seine Nähe zu lassen, dem sei versichert, dass diese Befürchtung in der Regel unbegründet ist: Wildbienen stechen, wenn überhaupt, nur, wenn sie sich akut bedroht fühlen, und auch dann sind die Stiche der meisten Arten nicht so schmerzhaft wie der von Honigbienen, sofern die kleinen Stachel es überhaupt schaffen, die Haut zu durchdringen.